Auch zu
Beginn dieses Jahres stand mein Hauptaugenmerk auf der Vorbereitung zum
Rennsteiglauf. Denn es ist jedes Jahr ein richtig tolles Erlebnis, an
diesem Spektakel teilzunehmen.
Da ich nun
seit einiger Zeit autolos war, und meine Kilometer in und um Frankfurt meist mit dem Rad
bewältigte, war meine Form auch gar nicht so schlecht, so dass ich mir einen
guten Lauf ausrechnete und versuchen wollte, meine Bestzeit um einiges zu
verbessern, als Hauptziel gab ich mir eine 3:30 h Zielzeit vor.
Am Morgen des
Marathon fuhr ich mit Mario zum Start nach Neuhaus am Rennweg. Dort
bereiteten wir uns wie immer gewissenhaft vor, zogen uns um, verpackten
unsere Powergel und gingen zum warmlaufen. Doch da bemerkten wir, dass
es ca. 20 min vor dem Start ordentlich zu regnen begann. Wir liefen uns
kurz im leicht trocknerem Wald warm, standen eine Zeit lang schützend
unter den Bäumen und begaben uns dann pünktlich zum Rennsteiglied an den
Start. Dort wurden wir so richtig nass, spätestens als noch der
Schneewalzer auf dem Programm stand. Pünktlich um 9 Uhr wurde der
Startschuss gegeben und wir liefen durchnässt aus Neuhaus hinaus auf den
Rennsteig. Es lief auf den ersten Kilometer sehr gut, das Tempo war
prima und der Puls war auch optimal. Ich lief mit Mario die ganze Zeit
zusammen und wir zogen uns gegenseitig Kilometer für Kilometer. Bei km
15 war ich kurz unachtsam und stürzte über einen Stein und riss mir
leicht die Hand auf, was mich außer beim trinken aber nicht weiter
behinderte, aber trotzdem war ich leicht irritiert und erschrocken. In
der Nähe von Masserberg traf ich meine Mutter die an der Strecke stand
und meinen Großcousin, zu diesem Zeitpunkt hatte ich ungefähr Position
119. Gemeinsam mit Mario lief ich bis Neustadt, aber da wurde es schon
langsam schwerer. Am Verpflegungsstand musste ich zu Mario abreisen
lassen und merkte langsam, wie meine Beine schwerer wurden und sich die
ersten Krämpfe ankündigten, wie jedes Jahr ungefähr bei km 30.
Spätestens ab dem Dreiherrnstein bei km 34 war bei mir die Luft raus,
denn die eventuell mögliche Zielzeit von 3:25 h war nun nicht mehr drin,
auch die eigentlich anvisierte 3:30 h war nur noch schwer zu knacken. In
Frauenwald stand dann mein Vater und feuerte mich für die letzten 6 km
an. Ab da hört man schon die Stimmung aus dem Zielraum durch die Wälder.
Aber ich hatte immer mehr mit Wadenkrämpfen zu kämpfen und schraubte
mein Ziel zumindest auf Rennsteifbestzeit hinunter. Angekommen in
Schmiedefeld stellte auch dieses Jahr der letzte Anstieg eine
harte Probe dar, mit viel Schmerz und Biss überstand ich auch den, bevor
auf der Sportplatzrunde meine Muskeln ganz ausstiegen, naja ... ab hier
waren es nur noch 200 - 300 m, die ich auch noch humpelnd unter tosendem
Applaus der Zuschauer hinter mich brachte.
Im Ziel stand
dann eine 3:36:12, was Bestzeit und Platz 159 bedeutete, aber mich ein
wenig enttäuschte, da die Krämpfe mal wieder eine bessere Zeit
verhinderten.
Der Abend
wurde traditionell im Festzelt verbracht und dort der
Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen. Die Stimmung war wieder
atemberaubend und spätestens da lies dann der Schmerz wieder nach. Nun muss ich
also die 3:30 nächstes Jahr auf ein Neues angreifen.
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an der Schwalbenhauptwiese |
kurz nach km 30 ... |
... langsam wurde es hart |
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doch die Beine wollte ins
Ziel |
ich hätte hier Bier nehmen
sollen |
die letzten km nach
Schmiedefeld |
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noch konnt ich lachen |
Zieleinlauf nach 3:36:12
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... und trotzdem ein wenig
glücklich |
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