36. GutsMuths - Rennsteiglauf - 17.05.2008

 

Auch zu Beginn dieses Jahres stand mein Hauptaugenmerk auf der Vorbereitung zum Rennsteiglauf. Denn es ist jedes Jahr ein richtig tolles Erlebnis, an diesem Spektakel teilzunehmen.

Da ich nun seit einiger Zeit autolos war, und meine Kilometer in und um Frankfurt meist mit dem Rad bewältigte, war meine Form auch gar nicht so schlecht, so dass ich mir einen guten Lauf ausrechnete und versuchen wollte, meine Bestzeit um einiges zu verbessern, als Hauptziel gab ich mir eine 3:30 h Zielzeit vor.

 

Am Morgen des Marathon fuhr ich mit Mario zum Start nach Neuhaus am Rennweg. Dort bereiteten wir uns wie immer gewissenhaft vor, zogen uns um, verpackten unsere Powergel und gingen zum warmlaufen. Doch da bemerkten wir, dass es ca. 20 min vor dem Start ordentlich zu regnen begann. Wir liefen uns kurz im leicht trocknerem Wald warm, standen eine Zeit lang schützend unter den Bäumen und begaben uns dann pünktlich zum Rennsteiglied an den Start. Dort wurden wir so richtig nass, spätestens als noch der Schneewalzer auf dem Programm stand. Pünktlich um 9 Uhr wurde der Startschuss gegeben und wir liefen durchnässt aus Neuhaus hinaus auf den Rennsteig. Es lief auf den ersten Kilometer sehr gut, das Tempo war prima und der Puls war auch optimal. Ich lief mit Mario die ganze Zeit zusammen und wir zogen uns gegenseitig Kilometer für Kilometer. Bei km 15 war ich kurz unachtsam und stürzte über einen Stein und riss mir leicht die Hand auf, was mich außer beim trinken aber nicht weiter behinderte, aber trotzdem war ich leicht irritiert und erschrocken. In der Nähe von Masserberg traf ich meine Mutter die an der Strecke stand und meinen Großcousin, zu diesem Zeitpunkt hatte ich ungefähr Position 119. Gemeinsam mit Mario lief ich bis Neustadt, aber da wurde es schon langsam schwerer. Am Verpflegungsstand musste ich zu Mario abreisen lassen und merkte langsam, wie meine Beine schwerer wurden und sich die ersten Krämpfe ankündigten, wie jedes Jahr ungefähr bei km 30. Spätestens ab dem Dreiherrnstein bei km 34 war bei mir die Luft raus, denn die eventuell mögliche Zielzeit von 3:25 h war nun nicht mehr drin, auch die eigentlich anvisierte 3:30 h war nur noch schwer zu knacken. In Frauenwald stand dann mein Vater und feuerte mich für die letzten 6 km an. Ab da hört man schon die Stimmung aus dem Zielraum durch die Wälder. Aber ich hatte immer mehr mit Wadenkrämpfen zu kämpfen und schraubte mein Ziel zumindest auf Rennsteifbestzeit hinunter. Angekommen in Schmiedefeld stellte auch dieses Jahr der letzte Anstieg eine harte Probe dar, mit viel Schmerz und Biss überstand ich auch den, bevor auf der Sportplatzrunde meine Muskeln ganz ausstiegen, naja ... ab hier waren es nur noch 200 - 300 m, die ich auch noch humpelnd unter tosendem Applaus der Zuschauer hinter mich brachte.

Im Ziel stand dann eine 3:36:12, was Bestzeit und Platz 159 bedeutete, aber mich ein wenig enttäuschte, da die Krämpfe mal wieder eine bessere Zeit verhinderten.

 

Der Abend wurde traditionell im Festzelt verbracht und dort der Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen. Die Stimmung war wieder atemberaubend und spätestens da lies dann der Schmerz wieder nach. Nun muss ich also die 3:30 nächstes Jahr auf ein Neues angreifen.

 

 

an der Schwalbenhauptwiese

kurz nach km 30 ...

... langsam wurde es hart

     

doch die Beine wollte ins Ziel

ich hätte hier Bier nehmen sollen

die letzten km nach Schmiedefeld

 

 

 

noch konnt ich lachen

Zieleinlauf nach 3:36:12 ...

... und trotzdem ein wenig glücklich

 

 

 

 

 

copyright by marcus witter   -   letzte änderung 21.03.2009