37. GutsMuths - Rennsteiglauf - 16.05.2009

 

Auch 2009 stand natürlich wieder der Rennsteigmarathon auf meinem Programm. Diesmal waren zwei Freunde aus Frankfurt, Manuel und Sebastian, mit dabei, die auch einmal den Reiz dieses Marathons auskosten wollten. Aber auch einige Suhler Freunde waren diesmal das erste Mal am Start, teilweise beim Halbmarathon aus Oberhof nach Schmiedefeld, aber auch beim Marathon von Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld.

Wir bereiteten uns Freitag Abend mit einer Nudelparty im Gambrinus ordentlich auf den Lauf vor und starteten frisch und munter in den noch von Regenfällen frisch befeuchteten Thüringer Wald. Ich startete natürlich wieder in meinem Geburtsort Neuhaus am Rennweg und absolvierte meinen 5. Marathon auf dem Rennsteig. Dafür hatte ich mir einiges vorgenommen, und auch die Trainingsergebnisse versprachen Gutes.

 

Nach zähem Start, denn ich stand wieder viel zu weit hinten, kam ich schnell auf Tempo und überholte einige Läufer und ordnete mich rechtzeitig vor km 6 auf eine gute Platzierung zwischen all den Rennsteigläufern ein. Von da an ging es immer leicht hoch und runter, aber bei mir lief es vom Start weg recht gut und ich war guter Dinge, denn der Puls war prima und sogar zum längeren quatschen unterwegs hatte ich noch genügend Luft. Und vor allem war ich meinen anvisierten Zwischenzeiten weit voraus. Ich wollte diesmal die 3:25 knacken und auch noch unter die Top 100 kommen. Bisher sah alles ganz gut aus.

Den gefährlichen Hohlweg kurz nach Masserberg absolvierte ich auch wieder ohne Probleme und konnte an der Schwalbenhauptwiese meinen Großcousin begrüßen. Auch in Neustadt, als ich die letzten Jahre Probleme bekam lief es bei mir noch sehr gut. Erst am steilsten Berg bei km 30 bekam ich leichte Krämpfe, die ich da aber noch locker unter Kontrolle hatte. Ich überholte immer wieder einige Läufer und machte Position um Position gut. Zwischendrin rief mir ein Zuschauer Position 85 zu ... das spornte mich noch weiter an, denn nicht nur das Ziel schien in greifbarer Nähe, denn auch meine Zwischenzeiten versprachen eine Zielzeit von evtl. sogar unter 3:20. Aber abwarten ... noch war einiges zu laufen. Kurz vor Frauenwald war es dann mal wieder soweit. Die Krämpfe in beiden Waden waren wieder da und machten sich bei jedem Schritt bemerkbar. Ich quälte mich dann immer mehr in Richtung Schmiedefeld, hörte schon das Ziel und wurde nun aber immer langsamer ... doch ich hatte ja ein kleines Puffer auf meine anvisierte Zielzeit. Ich dehnte teilweise einige Sekunden meinen Beine und lief immer weiter, die Krämpfe wurden aber immer schlimmer. In Schmiedefeld angekommen durchlief ich die zum ersten Mal ausgelegt Zeitmatte bei der eigentlichen Marathondistanz von 42,195 km und ich traute meinen Augen nicht ... 3:14 stand auf meiner Uhr ... Wahnsinn. In München wollte ich diese Zeit laufen, schaffte es aber bei Weitem nicht ... und hier auf schwierigem Geläuf mit Bergen, Wurzeln und Steinen lief ich fast zu locker diese Zeit ... das Training hatte sich gelohnt. Jetzt musste ich nur noch den letzten Berg hinauf zum Sportplatz in Angriff nehmen, und das war hart genug. Ich quälte mich den Weg hoch und lief mit festen Waden auf meine letzten paar hundert Meter, angefeuert von einigen Freunden, die Halbmarathonis waren schon einige Zeit im Ziel, und vielen Zuschauern. Im Ziel stoppte ich meine Zeit bei 3:21:40. Das bedeutete im Gesamtergebnis Platz 88. Ich hatte also nicht nur meine beiden anvisierten Ziele Top 100 und unter 3:25 gepackt, ich habe auch noch nebenbei meine Marathonbestzeit auf längerer Strecke geknackt und auch bei 42,195 km die 3:15 unterboten ... ich war also vollkommen zufrieden.

 

Meine Freunde packten auch allesamt tolle Zeiten und waren alle stolz auf ihre Leistungen. Am Abend feierten wir dann traditionell im Marathonfestzelt unsere erfolgreichen Läufe, jedoch war es diesmal so voll, dass wir eigentlich nie einen Sitzplatz fanden und immer nur zwischen Tür und Angel standen. Es war aber trotzdem wieder eine tolle Stimmung.

 

 

 

copyright by marcus witter   -   letzte änderung 08.08.2009