Auch 2009
stand natürlich wieder der Rennsteigmarathon auf meinem Programm.
Diesmal waren zwei Freunde aus Frankfurt, Manuel und Sebastian, mit
dabei, die auch einmal den Reiz dieses Marathons auskosten wollten. Aber
auch einige Suhler Freunde waren diesmal das erste Mal am Start,
teilweise beim Halbmarathon aus Oberhof nach Schmiedefeld, aber auch
beim Marathon von Neuhaus am Rennweg nach Schmiedefeld.
Wir
bereiteten uns Freitag Abend mit einer Nudelparty im Gambrinus
ordentlich auf den Lauf vor und starteten frisch und munter in den noch
von Regenfällen frisch befeuchteten Thüringer Wald. Ich startete
natürlich wieder in meinem Geburtsort Neuhaus am Rennweg und absolvierte
meinen 5. Marathon auf dem Rennsteig. Dafür hatte ich mir einiges
vorgenommen, und auch die Trainingsergebnisse versprachen Gutes.
Nach zähem
Start, denn ich stand wieder viel zu weit hinten, kam ich schnell auf
Tempo und überholte einige Läufer und ordnete mich rechtzeitig vor km 6
auf eine gute Platzierung zwischen all den Rennsteigläufern ein. Von da
an ging es immer leicht hoch und runter, aber bei mir lief es vom Start
weg recht gut und ich war guter Dinge, denn der Puls war prima und sogar
zum längeren quatschen unterwegs hatte ich noch genügend Luft. Und vor
allem war ich meinen anvisierten Zwischenzeiten weit voraus. Ich wollte
diesmal die 3:25 knacken und auch noch unter die Top 100 kommen. Bisher
sah alles ganz gut aus.
Den
gefährlichen Hohlweg kurz nach Masserberg absolvierte ich auch wieder
ohne Probleme und konnte an der Schwalbenhauptwiese meinen Großcousin
begrüßen. Auch in Neustadt, als ich die letzten Jahre Probleme bekam
lief es bei mir noch sehr gut. Erst am steilsten Berg bei km 30 bekam
ich leichte Krämpfe, die ich da aber noch locker unter Kontrolle hatte.
Ich überholte immer wieder einige Läufer und machte Position um Position
gut. Zwischendrin rief mir ein Zuschauer Position 85 zu ... das spornte
mich noch weiter an, denn nicht nur das Ziel schien in greifbarer Nähe,
denn auch meine Zwischenzeiten versprachen eine Zielzeit von evtl. sogar
unter 3:20. Aber abwarten ... noch war einiges zu laufen. Kurz vor
Frauenwald war es dann mal wieder soweit. Die Krämpfe in beiden Waden
waren wieder da und machten sich bei jedem Schritt bemerkbar. Ich quälte
mich dann immer mehr in Richtung Schmiedefeld, hörte schon das Ziel und
wurde nun aber immer langsamer ... doch ich hatte ja ein kleines Puffer
auf meine anvisierte Zielzeit. Ich dehnte teilweise einige Sekunden
meinen Beine und lief immer weiter, die Krämpfe wurden aber immer
schlimmer. In Schmiedefeld angekommen durchlief ich die zum ersten Mal
ausgelegt Zeitmatte bei der eigentlichen Marathondistanz von 42,195 km
und ich traute meinen Augen nicht ... 3:14 stand auf meiner Uhr ...
Wahnsinn. In München wollte ich diese Zeit laufen, schaffte es aber bei
Weitem nicht ... und hier auf schwierigem Geläuf mit Bergen, Wurzeln und
Steinen lief ich fast zu locker diese Zeit ... das Training hatte sich
gelohnt. Jetzt musste ich nur noch den letzten Berg hinauf zum
Sportplatz in Angriff nehmen, und das war hart genug. Ich quälte mich
den Weg hoch und lief mit festen Waden auf meine letzten paar hundert
Meter, angefeuert von einigen Freunden, die Halbmarathonis waren schon
einige Zeit im Ziel, und vielen Zuschauern. Im Ziel stoppte ich meine
Zeit bei 3:21:40. Das bedeutete im Gesamtergebnis Platz 88. Ich hatte
also nicht nur meine beiden anvisierten Ziele Top 100 und unter 3:25
gepackt, ich habe auch noch nebenbei meine Marathonbestzeit auf längerer
Strecke geknackt und auch bei 42,195 km die 3:15 unterboten ... ich war
also vollkommen zufrieden.
Meine Freunde
packten auch allesamt tolle Zeiten und waren alle stolz auf ihre
Leistungen. Am Abend feierten wir dann traditionell im Marathonfestzelt
unsere erfolgreichen Läufe, jedoch war es diesmal so voll, dass wir
eigentlich nie einen Sitzplatz fanden und immer nur zwischen Tür und
Angel standen. Es war aber trotzdem wieder eine tolle Stimmung.
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die Brücke bei km 25 |
beim Einlauf nach Frauenwald ... |
... dort gibts immer das erste Bier |
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erkämpfter Zieleinlauf ... |
... in Schmiedefeld, mit ... |
... schmerzverzerrtem Gesicht |
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aber Platz 88 hat sich gelohnt |
nach dem Lauf mit Medaille |
Abends im Festzelt mit Dani |