Für den
Herbst dieses Jahres haben wir uns mal wieder einen gemeinsamen
Straßenmarathon ausgesucht. Arno, Alex und ich wollten am zweiten
Oktoberwochenende den München Marathon unsicher machen, Tobias musste
leider verletzungsbedingt absagen. So planten wir unser Wochenende im
München, reservierten einen Mietwagen und ein Hotel und los ging's. Wir
reisten einen Tag eher an, holten im Olympiapark unsere Startunterlagen
ab, besuchten die Marathonmesse und genossen die tolle Münchner
Herbstsonne. Abends aßen wir uns in einem Italiener mit Salat und Pizza
satt und genossen einen Sportabend bei Fußball und Boxen.
Am Morgen des
Marathons stärkten wir uns erst noch beim Frühstück bevor wir von Bernd,
einem Freund von Alex, zum Start gefahren wurden. Dort bereiteten wir
uns im Olympiastadion auf unseren Wettkampf vor. Pünktlich kurz vor der
Startlinie stieg der Puls und 10 Uhr wurden die Böllerschüsse zum Start
abgegeben. Los ging's auf die 42,195 km durch die bayerische Metropole.
Ich wollte
gleich von Beginn an meine anvisierte Zeit von 3:15 im Auge behalten und
lief nach ein paar langsameren Kilometern zum 3:15-Zugläufer auf. Doch
da merkte ich schon, dass es mir heute nicht ganz so doll ging. Mein
Bauch war ein wenig voll und die Sonne schien doch recht prall vom
Himmel. Aber es lief doch lange Zeit ganz gut, zumindest zeitlich
gesehen. Bis km 25 konnte ich dem Zugläufer folgen und lief so auch
meine angepeilten Zeiten. Doch ab da wurde es immer schwerer, spätestens
aber als ich der Innenstadt immer näher kam. Dort hoffte ich auf die
jubelndem Münchner auf dem Marienplatz und der gesamten Innenstadt, doch
zu meinem Erstaunen war die Stimmung nicht ganz so doll ... die Münchner
waren zwar da, saßen aber viel lieber im Café und glotzten nur ... mmh,
naja. Die letzten Kilometer durch die Stadt wurden dann sehr hart und
dem Ziel immer näher kommend setzten auch wieder leicht Krämpfe in den
Waden ein, trotz einiger Maßnahmen gerade da dagegen. Meine Zielzeit von
3:15 war nun schon lange nicht mehr zu schaffen, aber wenigstens
Bestzeit sollte doch noch rausspringen. Bei km 38 genoss ich noch
schnell zwei Becher alkoholfreies Weißbier bevor ich dem Olympiastadion
immer näher kam, und das machte sich auch in mir bemerkbar. Immer mehr
wich die Anspannung und Erschöpftheit der Freude vorm Einlauf in dieses
tolle Stadion. Und dann war es soweit, ich durchlief das Marathontor, im
Inneren des Stadions wurde ich erst mit Lasern und Nebel empfangen bevor
ich auf die Laufbahn einbog um dann noch ca. 300 m auf der Stadionrunde
zurück zu legen. Wahnsinn, dieses Gefühl war echt der Hammer, einige
Leute saßen auf den Tribünen, die laute Musik dröhnte aus allen
Lautsprechern und ich lief durchs Stadion.
Im Ziel stand
dann eine Zeit von 3:23:12 was zwar Bestzeit für mich bedeutete, aber
dennoch einige Wehmutstropfen der nicht geschafften 3:15 hervorrief.
Aber allein der Einlauf und die Stimmung im Stadion machten das wieder
wett. Kurz nach mir liefen dann auch Arno (3:50) und Alex (3:55) ins
Ziel ein.
Nach einer
langen Erholung auf dem Rasen fuhren wir zurück ins Hotel und starteten
in den wohlverdienten Abend. Wir begannen im Biergarten, machten in der
Innenstadt weiter (u.a. Hofbräuhaus) und endeten in einem Irish Pub. Wir
genossen den Abend und erzählten viel über den ereignisreichen Tag.